VW DSG Getriebe: Funktion & Vorteile vom Doppelkupplungsgetriebe

DSG VW

Das Doppelkupplungsgetriebe ist ein automatisch schaltendes Getriebe und nennt sich bei VW „DSG“ und soll durch seine Funktionalität ein komfortableres Fahrerlebnis bieten. Selbstverständlich ist dies eine Komponente, welche lediglich in den Automatik-Fahrzeugen zu finden ist, diese arbeiten insgesamt auch effizienter als ein manuelles Getriebe.

Was ist DSG bei VW?

Das Doppelkupplungsgetriebe für den automatischen Wechsel der Gänge bei VW nennt sich DSG. Hierbei handelt es sich bei Volkswagen auch um einen Produktnamen für das Getriebe, wobei auch der Konzern diese Technik zuerst in einem großen Stil auf den Markt eingeführt hatte.

Selbstverständlich findet sich dieses Bauteil auch bei den anderen Marken des Volkswagen-Konzernes, jedoch unter anderen Produktnamen, so nennt es sich beispielsweise bei Audi „S tronic“ und „PDK“ bei Porsche.

Wie funktioniert das DSG Getriebe?

Das VW DSG Getriebe funktioniert immer gleich, wobei es teilweise zu kleinen Unterschieden kommen kann. Das Produkt besteht aus zwei Teilgetrieben und zwei Kupplungen, wodurch der Begriff „Doppelkupplungsgetriebe“ entstanden ist.

Es handelt sich in diesem Fall auch nicht um ein Automatikgetriebe, sondern um ein automatisches Schaltgetriebe. In einem 6- oder 7-Gang-DSG kommt es im Getriebegehäuse zu einem Vorgang, welcher sich immer wieder wiederholt.

Ein Teilbereich übernimmt die ungeraden Gänge (1, 3, 5 und 7) und der andere Teilbereich schaltet in die geraden Gänge (2, 4 und 6). Während der Fahrt wird der Schaltvorgang kaum gemerkt, weshalb sich ein besseres Beschleunigungsgefühl ergibt, da die Zugkraftunterbrechung wegfällt.

Wer hat das Doppelkupplungsgetriebe erfunden?

Die Patente für ein System dieser Art wurden bereits im Jahr 1939 vom französischen Erfinder Adolphe Kégresse und ein Jahr später vom Professor Rudolf Franke aus Darmstadt angemeldet. Die Technik war damals aber schon älter, so fuhr Morgan Threewheeler bereits 1931 mit einem 2-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

Die Serienreife war damals aber noch nicht gegeben, sondern entwickelte sich mit dem Motorsport. Zuerst war das Doppelkupplungsgetriebe in einem Porsche-Rennwagen zu finden, damit wurden 54 Siege eingefahren und zahlreiche Meisterschaften gewonnen. Der Typ 962 ist einer der erfolgreichsten Rennautos überhaupt.

Diese Konstruktion war dann genauso auch in den Audi Rallye-Fahrzeugen zu finden ab 1985, dies ebenfalls sehr erfolgreich. Rallye-Weltmeister Walter Röhrl schaffte damit Bestzeiten, denn der Audi Sport quattro S1 E2 schaffte es von 0 auf 100 km/h in 2,9 Sekunden und bereits nach zehn Sekunden waren 200 km/h möglich.

Wie gut ist das DSG Getriebe von VW?

Das DSG Getriebe von VW ist eine ausgereifte Serientechnik, welche in allen modernen Fahrzeugen zu finden ist. Es handelt sich um einen völlig mechatronischen Vorgang im Fahrzeug.

Wenn der Fahrer beschleunigt, dann öffnet sich sofort die Kupplung des vierten Gangs und im selben Augenblick schließt sich der fünfte Gang. Die Motorkraft wird sofort an die Antriebsräder übertragen. Parallel legt das DSG aber bereits den nächsten Gang vor.

Ein zentrales Element ist dabei die Mechatronik, welche ein Zusammenspiel aus Steuerelektronik, Öldruckpumpe und Stellmechanik darstellt. Fahrzeuge mit einem schwachen Motor und damit weniger Drehmoment greifen in diesem Fall auf dasselbe Schema zurück, jedoch aber mit trockenen Kupplungen. Die Mehrscheiben-Lamellenkupplungen sind kleiner, leichter und laufen über ein Ölbad.

Welche Vorteile hat es?

Das VW DSG Getriebe punktet insbesondere durch das Gewicht, denn es wiegt weniger als andere Bauteile dieser Art und die kompakte Baumaße vereinfachen die Produktion. Im Verbrauch wird ein DSG Getriebe von VW auch einen Unterschied machen, denn dieses funktioniert komfortabler, sportlicher und sparsamer.

Gemessen mit einem herkömmlichen Automatikgetriebe macht dies einen Kraftstoffersparnis von 10 Prozent aus, wobei sich insbesondere auch je nach Fahrweise auch gegenüber der manuellen Schaltung einiges einsparen lässt. Dies kann aber in Zahlen aufgrund individueller Fahrweisen nicht in Zahlen gemessen werden.

Der wesentliche Vorteil, insbesondere bei Sportwagen ist, dass es zu keiner Zugkraftunterbrechung kommt und somit zu einem sehr schnellen Gangwechsel. Ein Doppelkupplungsgetriebe ist auch jeden erfahrenen Rennfahrer mit manueller Schaltung voraus, da eine Schaltung innerhalb weniger Zehntelsekunden funktioniert.

Für ein entsprechendes Fahrerlebnis und wenn der Wunsch besteht, die manuelle Schaltung wieder zu übernehmen, hat aber jedes Fahrzeug hinter dem Lenkrad weiterhin die Schaltpaddels oder einen Schalthebel in der Mittelkonsole, das kommt auf das jeweilige Modell an.

Welche Nachteile gibt es?

Ein VW DSG Getriebe kostet im Vergleich zu einem manuellen Getriebe etwa 1.000 bis 3.000 Euro mehr, wobei jedoch auch erwähnt werden muss, dass Volkswagen angekündigt hat, demnächst keine Fahrzeuge mehr mit manueller Schaltung zu bauen.

Zudem gibt es gewisse Motorengrößen ausschließlich nur mit dem DSG Getriebe. Dieses System ist auch nicht vergleichbar mit dem Abzug eines Elektroautos.

Das ist auch weiterhin ein großer Nachteil, denn nach dem Einlegen eines Ganges benötigt das DSG eine Gedenksekunde, bis der Vortrieb einsetzen kann.

Somit fahren geübte Fahrer mit einer manuellen Schaltung immer sanfter an, als es ein DSG Getriebe von VW tun könnte. Bei schweren Fahrzeugen, wie beispielsweise einem Geländewagen, gibt es das DSG in der Regel nicht. Hier wird weiterhin auf ein Automatikgetriebe mit Drehmomentwandler gesetzt, denn durch die Übertragung ist ein sanfteres Anfahren möglich.

DSG Getriebe Probleme: Welche können auftreten?

Beim DSG Getriebe handelt es sich auch um ein Verschleißteil, jedoch nicht nur in Bezug auf die Mechanik, sondern auch auf Elektronik. Ein Doppelkupplungsgetriebe kann daher beinahe genau dieselben Probleme verursachen wie ein Automatikgetriebe oder ein manuelles Schaltgetriebe.

Vor einigen Jahren waren Problemfälle beim 7-Gang-DSG DQ200 mit Trockenkupplung bekannt, wobei insbesondere die Mechatronik Probleme machte. Ein weiterer Problemfaktor waren in diesem Fall die Kupplungen und die Sensoren.

Volkswagen hat daher 13.500 Fahrzeuge mit DSG im Jahr 2013 zurückgerufen. Seither kam es aber zu keinen Zwischenfällen mehr.